AG Gambia

Die AG Gambia wurde im Frühjahr 2018 gegründet. Die ehrenamtlichen Helfer*innen hatten den Wunsch sich zu vernetzen, um die Flüchtlinge aus dem kleinen westafrikanischen Land noch besser unterstützen zu können.

AG-Mitglieder unterstützen viele Gambier seit Jahren mit großem Engagement. Viele von ihnen sind in Ausbildung und in Arbeit, die ersten haben inzwischen ihren Aufenthaltstitel nach der „3 plus 2-Regelung“ bekommen. Mehr als die Hälfte der ca. 100 Gambier im Landkreis Tübingen ist durch diesen ehrenamtlichen Einsatz bestens integriert.

Die AG Gambia betreibt aber auch eine intensive Öffentlichkeits- und Lobby-Arbeit und versucht über die besonderen Bedürfnisse dieser Gruppe aufzuklären. Die gambischen Geflüchteten sind auf besondere Weise rassistischen Anfeindungen ausgesetzt.

Darüber hinaus reisten einige Mitglieder der AG Gambia zwischenzeitlich nach Gambia, um sich vor Ort ein Bild von der Situation im Land zu machen und um die Familien der in Deutschland lebenden Gambier zu besuchen. Dadurch sind intensive freundschaftliche Kontakte entstanden.

Chronologie der Aktivitäten:

Mai 2018: Brief an die Bundestags- und Landtagsabgeordneten

Forderung: Integration der jungen Gambier durch Arbeit und Ausbildung, Abschiebungen nach Gambia sind das Gegenteil von „Fluchtursachen bekämpfen“

Juli 2018: Öffentliche Informationsveranstaltung mit Prof. Gottfried Hiller, Pädagogik-Professor, und Julian Staiger, Gambia-Experte beim Flüchtlingsrat.

Hillers These: Eine Menschenrecht auf Kultivierung – wir sollten wir verantwortungsbewusst mit jungen Menschen umgehen?

Staigers These: Abschiebungen schwächen das bettelarme instabile Gambia zusätzlich

Juli 2018: Gespräch mit MdB Annette Widmann-Mauz, Staatsministerin für Migration, Flüchtlinge und Integration zum Thema Integration der Gambier durch Arbeit und Ausbildung

Dezember 2018: Beteiligung an der Aktion des Gambia-Helfernetzes: Offener Brief an die Politik – „Fluchtursachen bekämpfen, nicht die Flüchtlinge“

Mai 2019: Brief-Aktion zu den bevorstehenden Gesetzesänderungen – vor allem bei der Ausbildungs- und Beschäftigungsduldung. Es gab massiven Protest von Flüchtlingshelfer*innen, Verbänden und Organisationen sowie von den Arbeitgeber*innen. Das Gesetz ist dennoch seit 2020 in Kraft.

November 2019: Öffentliche Informationsveranstaltung mit dem Honorarkonsul der Republik Gambia, Dr. Georg Bouché, Julian Staiger als Gambia-Experte und Yahya Sonko von der Gambia Refugee Association: „Das neue Gambia – und die Flüchtlinge?“

Die für März 2020 geplante öffentliche Informationsveranstaltung mit Dr. Nikolai Huke („Die neue Angst vorm schwarzen Mann“) musste Corona-bedingt abgesagt werden.

Februar 2021: Online-Veranstaltung mit der Politikwissenschaftlerin und Gambia-Expertin Dr. Franziska Zanker und Cornelia Bolesch („Gambia im Blick“): „Gambia neu denken – Partnerschaft statt Abschottung“

Mai 2021: Brief an die Landtagsabgeordneten und Bundestagsabgeordneten des Wahlkreises Tübingen: Der neue Koalitionsvertrag soll umgesetzt werden. Er sieht vor, dass abgelehnten Asylbewerbern, „die viele Jahre im Land sind, nicht straffällig geworden und gut integriert sind“, ein Bleiberecht ermöglicht wird.

Juli 2021: Online-Gespräch mit MdB Annette Widmann-Mauz, Staatsministerin für Migration, Flüchtlinge und Integration zum Thema Bleibeperspektiven

August 2021: Gespräch mit Dorothea Kliche-Behnke, Sprecherin für Integration der SPD-Landtagsfraktion zum Thema Bleibeperspektiven im Allgemeinen und die Situation der Gambier im Landkreis Tübingen im Besonderen.

Vernetzung:

Die AG Gambia arbeitet eng mit dem Gambia-Helfernetz zusammen. Dies ist ein landesweites E-Mail-Netzwerk, das vom Helferkreis Breisach aus gesteuert wird. Dort werden alle wichtigen Informationen zusammengetragen und bereitgestellt.

Kontakt: Angela Baer